Nach dem Bürgerentscheid zurück in die Steinzeit?
Die Brucker SZ berichtete am 23.7.18: »… der Geschäftsführer der Bohrfirma Exorka, die zu Daldrup gehört, sagte lediglich: „Was die Energiewende betrifft, haben sich die Puchheimer zurück in die Steinzeit versetzt“ … Entscheidend ist immer die Rendite. Die Stadt Fürstenfeldbruck hat ihr Geothermie-Projekt bereits 2009 als unrentabel begraben, bis heute hat sich kein privater Investor gefunden … Germering verfolgt ebenfalls seit mehr als einem Jahrzehnt ein Geothermie-Projekt, hat aber mit Steag Evonik wie Puchheim nur einen potenziellen Partner gefunden … Der Bürgermeister glaubt, dass die Angst vor einem Erdbeben überall ausschlaggebend war. Viele hätten Erfahrungen mit nassen Kellern durch hohes Grundwasser und Regen und wollten das nicht noch mal haben … Tatsächlich verfügen die Stadt und die Firma noch bis Ende Juni 2019 über den Claim. Spätestens dann könnten andere Investoren das Bergrecht beim bayerischen Wirtschaftsministerium beantragen und würden es wohl bekommen.«
Kommentar: Angst ist kein guter Ratgeber. Aber blindes Vertrauen in Technik und Wirtschaftlichkeit sind es auch nicht. Es fehlt an tieferem Wissen, an Transparenz und an einer auf demokratische Weise organisierte Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, die das Gemeinwohl an die erste Stelle setzt statt Privatinteressen. Doch das sind derzeit noch Fremdwörter im politischen Alltag sowie im Bewusstsein der Menschen, die das nicht gewohnt sind und es sich deshalb kaum vorstellen können. Weil: „Die machen ja doch, was sie wollen!“ Rendite first oder Mensch und Natur? Hierüber wäre ein Entscheid zu fällen! Erst dann ist die Steinzeit endgültig vorbei.