Mangel an bezahlbarem Wohnraum: „Pläne berieten die Stadträte nicht“

Am 8.6.18 berichtete das Brucker Tagblatt: „Über 300 Wohnungen fallen bis 2025 aus Sozialbindung. Erst am Dienstag hatte eine Debatte im Stadtrat gezeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Organisation von kommunalem Wohnungsbau in Fürstenfeldbruck verbunden ist. Die Stadt ist verschuldet, die Verwaltung ausgelastet und die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft, an die die Aufgabe ausgelagert werden könnte, ist ungewiss.“ Zitate aus dem Bericht: Es gab „1858 Beratungsgespräche zum Thema gefördertes Wohnen … In 2017 erhielten 287 Fürstenfeldbrucker einen Wohnberechtigungsschein … Doch gerade einmal 33 Berechtigten wurde eine entsprechende Wohnung vermittelt … In Fürstenfeldbruck sind nur vier Prozent des gesamten Wohnraums öffentlich gefördert, zurzeit sind das 611 Wohnungen … bis 2025 fallen mehr als 300 Wohnungen in Bruck aus der Sozialbindung. Die Eigentümer können die Mieten dann nach und nach an den ortsüblichen Preis anpassen. Allein um den Bestand zu halten, müssten in den nächsten Jahren 350 neue geförderte Wohnungen entstehen … 40 Prozent von neu geschaffenem Baurecht müssen für geförderte Wohnungen genutzt werden. Dass das ausreicht, um zumindest die jetzige Zahl stabil zu halten, ist aber sehr fraglich … Weitergehende Pläne berieten die Stadträte nicht.“
Am 30.4. berichtete der Merkur aus dem Landkreis Miesbach: „Kann der Landkreis selbst für bezahlbaren Wohnraum sorgen? Die Möglichkeiten dazu soll das Landratsamt nun eruieren … Holzkirchens Bürgermeister Olaf von Löwis (CSU) erinnerte an die Idee einer landkreisweiten Wohnungsbaugesellschaft oder -genossenschaft, wie sie bei einer Bürgermeister-Dienstbesprechung aufkam. Wobei hier das Problem zu umschiffen wäre, dass der Wohnungsbau laut Bayerischer Verfassung Aufgabe von Städten und Gemeinden ist, nicht aber der Landkreise. Ausnahmen gibt es für Beteiligungen, die sich aus der Historie ergeben. Walch etwa kennt die Beispiele Augsburg und Coburg.“
Informationen, Analysen und Kommentare zur Thematik bieten u. a.: https://aktuelle-sozialpolitik.blogspot.com/2018/04/der-mangel-an-bezahlbarem-wohnraum.html
Das „Deutsche Architektenblatt“: Beim aktuellen Wohnungsmangel werden innovative Lösungen benötigt. Wir berichten über aktuelle Ideen für zugleich preisgünstiges wie qualitätsvolles Wohnen – vom sozialen Wohnungsbau über den Modulbau bis zum Wohnen auf Rädern – https://dabonline.de/thema/bezahlbarer-wohnraum
Das Kieler „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“: Wohnen ist ein Grund- und Menschenrecht. Bezahlbarer Wohnraum ist Voraussetzung, um das im Grundgesetz verbriefte Recht auf die freie Wahl des Wohnortes (Art. 11, Abs.1) auch tatsächlich zu haben. In einer offenen Gesellschaft ist individuell entsprechender und bezahlbarer Wohnraum die Voraussetzung für die Umsetzung individueller Freiheit und der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. – https://bezahlbar-wohnen.org/erklaerung-des-buendnisses-fuer-bezahlbaren-wohnraum
Die Internet-Plattform „kommunal“: In den strukturstarken Städten und Gemeinden werden jährlich über 100.000 Wohnungen zu wenig gebaut. Die Kommunen können nur bedingt Einfluss nehmen. Was sie wie tun können, erklärt der Deutsche Städte- und Gemeindebund in einer neuen Dokumentation … Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat in seiner aktuell herausgegebenen Dokumentation die vorhandenen Modelle erklärt, auf Chancen und Risiken besonders für mittlere und kleine Städte überprüft und Kombinationsmöglichkeiten aufgezeigt. Die komplette Dokumentation zum Download finden Sie hier.
Das Netzwerk IMMOVIELIEN: Nachbarschaft, Kultur, Bildung, Wohnen, Arbeit: Immovielien sind für lebendige Stadtteile unverzichtbar. Aber sie haben es schwer. Das Netzwerk will mehr Boden, gutes Geld, bessere Förderung, passendes Recht und mehr Augenhöhe für Immovielien. – www.netzwerk-immovielien.de