Lagerkoller in der Asyl-Erstaufnahme

Brucker SZ-Bericht vom 15.5.: Mitarbeiter von Sozialverbänden warnen seit Monaten vor einem Pulverfass, weil die Regierung Menschen ohne Perspektive und ohne Arbeitserlaubnis zusammenpferche. Die Brucker Polizei ist immer wieder im Einsatz, um Auseinandersetzungen zu stoppen. Zwei nigerianische Insassen berichten der SZ nun über die Lage … Obwohl Räume leer stünden, sei sie mit vier anderen Frauen in ein Zimmer gesteckt worden, berichtet Patience O. Sie würden sogar zu zehnt in einem Raum leben, sagt Kevin G. Die Bäder liegen auf den Gängen und werden von Bewohnern mehrerer Zimmer genutzt … Perspektivlosigkeit und Frust seien das Hauptproblem, sagt Kevin G. „Die meisten sitzen bloß den ganzen Tag in den Zimmern rum“, berichtet er. Kevin G. und Patience O. sagen, dass sie seit etwa einem Jahr in der Unterkunft leben. Beide haben die gefährliche Reise durch die Sahara und über das Mittelmeer überlebt, haben andere dabei sterben sehen. Kevins Schlauchboot wurde von Kidnappern beschossen und versenkt. Er und andere Überlebende seien aus dem Wasser gefischt und in Libyen in einem Camp festgehalten worden, bis jemand Lösegeld bezahlt hätte … Die Regierung von Oberbayern wies die Kritik der beiden Nigerianer zurück … Unmittelbarer Auslöser für die Demonstration im April war nach ihrer Darstellung ein Übergriff des Wachpersonals. Eine Gruppe von Jungs kam vom Fußball zurück und wurde am Eingang kontrolliert. Dann hätten sich Sicherheitsleute einen rausgepickt, um noch mal zu kontrollieren. „Der Wachmann hat bloß seine Genitalien betatscht“, sagt Kevin G. Das sei kein Einzelfall, sondern komme öfter vor. Der Junge wehrte sich und schlug nach dem Wachmann, andere griffen ein …