Aufruf an den Stadtrat, den ICAN-Städte-Appell zu unterzeichnen

Angesichts wachsender Kriegsbedrohungen nehmen das Sozialforum Amper und den Appell unterstützende Gruppierungen den 80. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkrieges zum Anlass, seinen am Hiroshima-Gedenktag an Vizebürgermeister Götz adressierten ICAN-Städte-Appell als öffentlichen Antrag an Oberbürgermeister Erich Raff und den Stadtrat zu übermitteln:
An den Oberbürgermeister der Kreisstadt Fürstenfeldbruck, Herrn Erich Raff, an den Stadtrat der Kreisstadt – ICAN-Städteappell: Dem Verbotsantrag von Atomwaffen beitreten – Wettrüsten verhindern !
Sehr geehrter Herr Raff, sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
das Sozialforum Amper Fürstenfeldbruck hat anlässlich des Hiroshima-Gedenktages 2019 den ICAN-Städteappell an den 2. Bürgermeister der Stadt Fürstenfeldbruck, Herrn Christian Götz, gerichtet. Er wurde gebeten, den Antrag im Stadtrat zu vertreten. Der ICAN-Städteappell wurde am 5.8. nach dem Grußwort von Vizebürgermeister Götz verlesen: “Bürger und Bürgerinnen unserer Kreisstadt sind zutiefst besorgt über die immense Bedrohung, die Atomwaffen für Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt darstellen. Wir sind fest überzeugt, dass unsere Einwohner und Einwohnerinnen das Recht auf ein Leben frei von dieser Bedrohung haben. Jeder Einsatz von Atomwaffen, ob vorsätzlich oder versehentlich, würde katastrophale, weitreichende und lang anhaltende Folgen für Mensch und Umwelt nach sich ziehen. Daher begrüßen wir den von den Vereinten Nationen verabschiedeten Vertrag zum Verbot von Atomwaffen 2017 und fordern die Bundesregierung zu deren Beitritt auf.“
Wir fordern die Mitglieder des Stadtrates der Kreisstadt Fürstenfeldbruck dazu auf, sich dem ICAN-Städteappell anzuschließen. Begründung: Im Juli 2017 haben 122 der 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen einen umfassenden Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beschlossen. Deutschland hat an den Verhandlungen nicht teilgenommen und den Vertrag bisher nicht unterzeichnet. Eine große Mehrheit der Bundesbürger ist jedoch dafür, dass Deutschland diesem UN-Vertrag beitritt. Die Initiative „ICAN – Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen“ hat 2017 für ihr Engagement den Friedensnobelpreis bekommen. Mit Auflösung des INF-Vertrages Anfang August und Kündigung des Atomvertrages mit dem Iran, sowie der daraus resultierenden nuklearen Aufrüstungsspirale und steigender Kriegsgefahr, ist es notwendig, Zeichen für Deeskalation, vertrauensbildende Maßnahmen und für Gesprächsbereitschaft zu setzen. Seit Februar 2019 haben mehrere Dutzend deutsche Städte den ICAN Städteappell unterzeichnet. Sie setzen damit ein weltumspannend bedeutsames Zeichen für die Forderung nach atomarer Abrüstung. Weltweit sind mit Hiroshima und Nagasaki große Städte wie Paris, Manchester und Sydney dabei. (www.ican.de/ican-staedteappell.de)
Wenn Städte auffordern, dem UN-Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beizutreten, ist dies eine spürbare Mahnung an ihre Regierungen, den Willen der Bevölkerung zu achten. Das Engagement unserer Städte ist wichtig, um Druck auf die Bundesregierung auszuüben. Sie möge dem Willen der Bevölkerung, die in der BRD Massenvernichtungswaffen mehrheitlich ablehnt, entsprechen und ihn nicht länger ignorieren.
Mit freundlichen Grüßen, Inge Ammon und Monika Glemnitz-Markus für das Sozialforum Amper
Dieser Appell wird auch von folgenden Gruppen, die im Landkreis aktiv sind, unterstützt: Eine-Welt-Zentrum FFB e.V., Bündnis FFB ist bunt – nicht braun, BRUCKER BRÜCKE – das WIR stärken.