Transparenz? Nicht mit uns!?

Die Metzger der Innungsbetriebe vermelden (aus einem Bericht im Kreisboten vom 27.2.19):„Wir bestehen auf Transparenz und ehrlichen Umgang mit dem Fleisch.“ Hart ins Gericht ging … der Geschäftsführer des Fleischerverbandes Bayern, Lars Bubnick, mit der Internet-Plattform der Verbraucherschutzorganisation „Foodwatch“ … „Das sind Methoden wie im Mittelalter, als die Leute an den Pranger gestellt wurden“, wetterte Bubnick. Dagegen will man sich wehren. Der Fleischerverband hat bereits ein Antwortschreiben für die Betriebe gefertigt und verschickt, mit dem die Betriebe gegen die Herausgabe dieser Berichte vorgehen sollen. Auch habe man sich mit dem Hotel- und Gaststättenverband verständigt.
Kommentar: Diese Transparenzverweigerung der Metzger-Innung lässt den Verdacht aufkommen, man habe etwas zu verbergen, das die Verbraucher besser nicht erfahren sollten. Wer sauber und anständig mit den Hygienevorschriften umgeht, hat nicht nur nichts zu befürchten, sondern steht nach der Veröffentlichung von Kontrollberichten sogar besser da als zuvor. Darauf möchte sich die Metzger-Innung aber anscheinend lieber nicht verlassen. Wir Verbraucher haben dagegen ein großes Interesse an Transparenz und sollten die „Foodwatch“-Aktion tatkräftig unterstützen.
Die Aktion von foodwatch e.V.: Werden Sie Teil des Erfolgs und sorgen Sie für Transparenz: Seit dem Start der Plattform “Topf Secret” vor wenigen Tagen haben Verbraucherinnen und Verbraucher bereits mehr als 10.000 Hygiene-Berichte zu Restaurants, Imbissen und Supermärkten angefragt. Das ist mehr, als insgesamt in den letzten zehn Jahren! Machen auch Sie mit: Stellen Sie einen Antrag zu einem Restaurant, Imbiss oder Supermarkt in Ihrer Nähe. Falls Sie nicht überzeugt sind, weil Sie zum Beispiel nicht so häufig essen gehen, lesen Sie weiter – denn auch dann macht Ihre Teilnahme Sinn. Wie sauber sind Restaurants, Supermärkte und Imbissbuden? Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie es um die Hygiene in Lebensmittelbetrieben bestellt ist. Sollte man meinen… Doch obwohl jedes Jahr mehr als eine halbe Million (!) Lebensmittelbetriebe in Deutschland von Kontrolleuren geprüft werden, erfahren wir Verbraucherinnen und Verbraucher nur in den allerwenigsten Fällen etwas von den Ergebnissen. Die Behörden halten diese Informationen meist geheim. Das wollen wir ändern! Transparenz über die Hygiene in Lebensmittelbetrieben sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Bereits an der Ladentür sollten Gäste von Restaurants, Bäckereien oder Imbissbuden erkennen können, wie sauber es in der Küche oder in der Backstube zugeht. In Dänemark, Norwegen und Wales gibt es so ein System schon seit vielen Jahren – und das mit Erfolg: Die Beanstandungsquoten sind dort deutlich gesunken. Transparenz schafft einen Anreiz für die Betriebe, sich an die geltenden Hygieneregeln zu halten. Wir wollen auch in Deutschland Transparenz. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir gemeinsam mit der Initiative “FragDenStaat” die Plattform “Topf Secret” ins Leben gerufen. Wir wollen gemeinsam Druck auf die zuständigen Politiker ausüben, endlich zu handeln! Je mehr Anfragen eingehen, desto deutlicher ist das Signal! Machen Sie jetzt mit und stellen Sie bei Restaurants, Bäckereien, Supermärkten oder Imbissen Anfragen zur Veröffentlichung der Hygienekontrollberichte! – Hier geht‘s zu TOP SECRET.