Die Polizeischule Fürstenfeldbruck im Nationalsozialismus
Die Ausstellung „Ausbildung – Enthemmung – Verbrechen – Die Polizeischule Fürstenfeldbruck im Nationalsozialismus“ ist zu sehen vom 4. April – 7. Juli, im Kunsthaus Fürstenfeldbruck/Museum Fürstenfeldbruck, Fürstenfeld 6b, FFB (Klosterareal). Die Zeiten: Dienstag bis Samstag 13 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 17 Uhr. Seit 1924 beherbergte das Kloster Fürstenfeld eine Gendarmerie- und Polizeischule, die ab 1932 den gesamten Nachwuchs der Gendarmerie und der Landespolizei ausbildete. 1937 ging die Schule in die Befehlsgewalt des Reichsführers der SS und Polizei, Heinrich Himmler, über. Viele der Schüler und Lehrer bekannten sich früh zum Nationalsozialismus. – Infos des Brucker Museums.
Bericht des Brucker Tagblatts vom 4.4.19: „Ohne die Mitwirkung der Polizei wäre der Holocaust nicht möglich gewesen. – Nach dem Krieg konnten viele Täter ihre Karrieren unbehelligt fortführen. Schon 1946 wurde die Polizeischule wieder als solche in Betrieb genommen. Alte Lehrer kehrten zurück, Unterrichtsinhalte und Lehrmaterialien blieben die gleichen. Erst die 1970er Jahre brachten eine umfassende Reform.“ – Bericht in der Brucker SZ vom 5.4.19: „Bezug zum Heute. Ausstellung zur Polizeischule eröffnet“.
Ergänzend kann dieses Buch über kaum beachtete Vorgänge nach dem Ende des Krieges dienen: „Die Kriegsverbrecherlobby – Bundesdeutsche Hilfe für im Ausland inhaftierte NS-Täter“ von Felix Bohr, erschienen im Suhrkapm-Verlag: „Felix Bohr zeichnet das westdeutsche Engagement für die im Ausland inhaftierten NS-Täter nach. Er zeigt, wie sich aus Netzwerken von Kirchenverbänden, Veteranenvereinigungen und Diplomaten eine einflussreiche Interessenvertretung formierte, die rechtliche und materielle Hilfe leistete. Während Opfer des NS-Regimes um gesellschaftliche Anerkennung und Entschädigung kämpften, organisierte die Lobby Unterstützung für die Kriegsverbrecher auf höchster politischer Ebene. Auf der Grundlage bislang mitunter nicht zugänglicher Quellen wirft Bohr einen umfassenden Blick auf ein bisher kaum bekanntes Kapitel bundesdeutscher Vergangenheitspolitik.“
Guten Tag!
Ich hoffe, die Ausstellung wird jetzt nicht eingemottet, sondern geht auf „Tournee“.
Darf ich erfahren, was weiter damit geschieht?
Herzliche Grüße
Matthias Treude aus Weilheim
Sehr geehrter Herr Treude,
die Ausstellung zur Geschichte der Polizeischule Fürstenfeldbruck im Nationalsozialismus, die auf meinem Buch „Täter auf der Schulbank“ basiert, war vom 4. April bis 7. Juli 2019 im Kunsthaus des Museums Fürstenfeldbruck zu sehen. Es handelte sich um ein Kooperationsprojekt des Museums mit der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern – Fachbereich Polizei – also der Polizeihochschule Fürstenfeldbruck, in deren Räumlichkeiten die Ausstellung bereits gezogen ist. Ab Mitte September 2019 soll sie dort als Dauerausstellung in speziellen Führungen besichtigt werden können.
Bei dieser Gelegenheit darf ich Sie auf zwei Termine hinweisen, bei denen Sie sich über die Geschichte der Polizeischule Fürstenfeldbruck und meine Forschungen richtig informieren können:
Nach dem großen Erfolg bei der Premiere im Kunsthaus spreche ich am 20. November 2019 um 19:00 Uhr in der Volkshochschule Fürstenfeldbruck, Niederbronnerweg 5, über das Thema „Ganz normale Männer? Wie Gesetzeshüter im ‚Dritten Reich‘ zu Massenmördern wurden“.
Über die „Täter auf der Schulbank. Die dunkle Vergangenheit der Polizeischule Fürstenfeldbruck“ und somit über meine Studie halte ich am 27. Januar 2020, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, um 19:00 Uhr aufgrund der großen Nachfrage ebenfalls in der Volkshochschule Fürstenfeldbruck erneut einen Vortrag.
Zu beiden Veranstaltungen sind Sie herzlich willkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Deppisch