Coronagefahr in Lagerunterkünften

Am 12.6.20 meldete die Brucker SZ: »Wenn sich Asylbewerber aus den Unterkünften des Landkreises mit dem Coronavirus infizieren, werden die übrigen Bewohner, die keine Symptome zeigen, nicht getestet … Insgesamt haben sich in den Unterkünften, die das Landratsamt verwaltet, 63 Personen infiziert, die inzwischen alle wieder als genesen gelten … Inzwischen hat der Bundesgesundheitsminister eine neue Verordnung erlassen … Getestet werden sollen nun alle Kontaktpersonen, nicht nur wie bisher bloß diejenigen, die Symptome zeigen. Außerdem kann man Menschen ohne Symptome testen, etwa um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden. Auch Flüchtlinge in Unterkünften seien mit der Verordnung gemeint, sagt Roellecke. Unklar sei aber immer noch, ob alle Bewohner getestet werden müssen, wenn sich eine Person infiziert … In den vergangenen Tagen seien unter den Flüchtlingen auch keine neuen Infektionen aufgetreten. Aber das ist eine Momentaufnahme …«
Eine Studie der Uni Bielefeld bestätigt Kritik an Lagerunterkünften für Geflüchtete. In der Studie wurde festgestellt, dass bei einem Ausbruch des Corona Virus in Sammelunterkünften das Ansteckungsrisiko bei 17% liegt. Kollektivquarantäne verschlechtert die Situation zusätzlich. „Die Unterbringung von Geflüchteten sollte grundsätzlich coronaschutzkonform erfolgen, d.h. möglichst dezentral bzw. bei zentralen Einrichtungen möglichst in Einzelunterbringung in kleinen Wohneinheiten, damit bei Auftreten eines Falls eine rasche Ausbreitung vermieden wird und eine adäquate Kontaktnachverfolgung möglich ist.“ (Auszug aus dem Fazit der Forschung). Genauere Informationen finden sich hier und hier.